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Astrologie

“Von jedem ein bißchen für alle”:
Was Astrologie unfehlbar macht

aus H. Wiesendanger:
Der Streit ums Horoskop.
Astrologen stellen sich der Kritik

(leicht überarbeitete Fassung
aus Der Heiler 2+3/1998)

Um den unbestreitbaren „Markterfolg“ der Astrologie zu erklären, genügen bekannte psychologische Gesetzmäßigkeiten.

   Ihren Kritikern halten Astrologen den unbestreitbaren „Markterfolg“ ihrer Dienstleistungen entgegen. Wären Horoskopdeutungen weitgehend unzuverlässig und die Astrologie unfundiert - wie könnte die Kundschaft dann in so hohem Maße zufrieden sein?
Dafür sorgen mehrere psychologische Mechanismen. (1)

   1 Illusorische Zusammenhänge. Wer schon zu wissen glaubt, was „seine“ Sterne für ihn vorsehen, der neigt eher dazu, Voraussagen zu ignorieren, die sich nicht erfüllen, und solche zu beachten, die sich ‘bewahrheiten’. „Als mein Astrologe sagte: ‘Nehmen Sie sich vor Infektionen in acht’, fing ich mir prompt eine Grippe ein.“ So etwas prägt sich leichter ein als: „Mein Astrologe warnte mich vor einer ansteckenden Krankheit, doch nichts passierte.“
 

  2 Sind so erst einmal „Treffer“ registriert worden, sorgt selektive Erinnerung dafür, daß sie eher behalten und erinnert werden als Irrtümer - allein schon deshalb, weil ihr Aufmerksamkeitswert höher ist und sie sich dadurch leichter einprägen. Wie jede Wesens- oder Zukunftsschau, von der Psychoanalyse über Graphologie und Chirologie bis zu Tarot, so steuern auch Astroschauen subtil, worauf wir achten. Wer sich zurecht als „infektanfällig“ eingeschätzt findet, der bemerkt und erinnert anschließend eher Begebenheiten, die dieser Einschätzung entsprechen.

  
3 Der „Barnum-Effekt“ - so benannt nach dem legendären amerikanischen Zirkusdirektor Phineas Barnum, dessen Erfolgsrezept „Ein bißchen für jeden“ lautete. Was scheinbar „paßt“, sind vage, mehrdeutige Allerweltsfloskeln, die so gut wie nichts ausschließen und irgendwie immer am Platz sind. Psychologische

Tests belegen übereinstimmend, daß 80 bis 95 Prozent aller Menschen meinen, folgende Aussagen träfen auf sie zu: „Sie neigen zur Selbstkritik.“ „Zuweilen haben Sie ernstliche Zweifel, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen oder das Richtige getan haben.“ „Sie bevorzugen ein gewisses Maß an Veränderung und Abwechslung und werden unzufrieden, wenn man Sie einschränkt und einengt.“ „Sie haben herausgefunden, daß es unklug ist, sich anderen allzu freimütig zu offenbaren.“ „Nach außen hin meist

selbstbeherrscht, neigen Sie dazu, innerlich unsicher zu sein.“ „Sie sind stolz darauf, unabhängig zu denken, und akzeptieren nicht ohne befriedigende Beweise, was andere behaupten.“ „Obwohl Sie gewisse Charakterschwächen haben, sind Sie im allgemeinen imstande, sie auszugleichen.“ Horoskopdeutungen stecken voller derartiger „Barnum“-Sätze.

   4 Die Bereitschaft, eine persönliche Horoskopdeutung „stimmig“ zu finden, scheint außerdem einem Bedürfnis zu folgen, kognitive Dissonanz zu verringern. (Mit einer gleichnamigen Theorie erklärte der amerikanische Psychologe Leon Festinger 1957, wie sich Einstellungen wandeln und festigen.) (2) Wer sich erst einmal zur Astrologie bekannt hat, ist motiviert, den Schmerz zu vermeiden, den er erfährt, wenn er desillusioniert würde. So begibt er sich aktiv auf die Suche nach „Evidenzen“, die sein einmal getroffenes Bekenntnis stützen. Er „sieht“ am ehesten, was er glaubt, und übersieht, was dagegenspricht.

  
5 Auch „Halo-Effekte“ spielen mit: Erste Eindrücke „strahlen aus“, werden vorschnell verallgemeinert. Wenn eine einzelne, konkrete Astrodeutung erst

einmal als erstaunlich treffend empfunden wird, wächst die Bereitschaft, auch vage und mehr- deutige Urteile als zutreffend anzunehmen - bis schließlich auch offenkundig unstimmige akzeptiert werden, selbst wenn dafür notfalls sogar das Selbstbild revidiert werden muß, um zu „passen“. („Kenne ich mich wirklich selbst?“)

   6 Astrologische Beratungspraxis ist suggestiv : Sie manipuliert das Selbstbild

ihrer Kundschaft. Wer eine Behauptung wie „Als Jungfrau - mit diesen und jenen Aszendenten usw. - sind Sie ein klar denkender Mensch, der weiß, was er will“ seriös findet, bezieht sie in Einschätzungen seiner selbst ein, um sich fortan in ihrem Licht zu sehen. Was Astrologen als „Spiegel“ der Persönlichkeit  verkau-
kaufen, halten Psychologen eher für eine Interpretationsfolie, die vorfiltert, was wir an und um uns wahrnehmen.

   7 Griechische Mythen künden von dem riesenhaften Unhold und Wegelagerer Prokrustes, der Wanderer gefangennahm und ihre Körper so lange streckte, bis sie in sein Bett paßten. Spielt bei astrologischen „Erfolgen“ nicht auch ein „Prokrustes-Effekt“ mit?: Der Klient wird so lange zurechtgebogen, bis er zur Deutung paßt - zumal in Astropsychotherapien oder eingehenden Beratungen über mehrere Sitzungen hinweg, mit der Chance, den Klienten längerfristig zu bearbeiten. Sterndeutungen biegen den Kunden zurecht - ob nun als platter Vierzeiler im Masenblatt oder als anspruchsvolles „Diagnoseinstrument zur Selbstfindung und Konfliktklärung, zur Integration und Neuformung des Menschen“, wie es die Fachzeitschrift Astrolog sieht. (In ihrer Erstausgabe 1981). Wer hinter astrologischen Zuschreibungen von Persönlichkeitsmerkmalen - obwohl oder gerade weil sie auf Anhieb nicht ins Selbstbild passen - tiefe Einsichten in einen bislang verborgenen Wesenskern

vermutet, kann dadurch hochmotiviert werden, sich den „Enthüllungen“ fortan anzunähern. So stiftet das Horoskopieren dazu an, „dissonante“, angeblich „wesensuntypische“ Merkmale auszumerzen - und sorgt dafür, daß unausgesprochene Prophezeiungen verinnerlicht werden, die sich leicht selber erfüllen.
 

  8 Um solche Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu fördern, setzen Astrologen reichlich „Belohnungen“ ein, die alle Merkmale operanten Konditionierens aufweisen. Gutgläubigkeit, Aufgeschlossenheit und Anerkennung vergelten sie mit Nähe und Zuwendung, Einfühlung und mitmenschlichem Interesse, mit good news und schmeichelhaften Selbstbildern. Sie entlasten von Selbstzweifeln, Unsicherheiten, Ängsten, Entscheidungsdruck.
  Dabei profitieren sie insbesondere von einem Balsam-Effekt: Beurteilungen durch andere, selbst wenn diese der Selbsteinschätzung zuwiderlaufen, machen sich Menschen um so bereitwilliger zu eigen, je günstiger sie in deren Licht erscheinen. Gerade in astrologischen Beratungsstunden wird gelegentlich kübelweise Balsam für die Seele verstrichen. Dazu stiftet allein schon die Standesethik an: „Ich will ... meinen Klienten helfen, über ihre Schwierigkeiten hinwegzukommen“, so das Berufsgelöbnis, das der „Deutsche Astrologen-Verband“ seinen Mitgliedern abverlangt; „ich will ihnen niemals etwas sagen, was sie innerlich hemmt oder an ihrem Wohle hindert.“
   So schließt sich ein Bestätigungskreis: Horoskopdeutungen verführen dazu, für bare Münze genommen zu werden. Damit gehören sie zu den seltenen Gütern auf dem Markt, die den durchschnittlichen Käufer zufriedenstellen müssen. Deshalb lügt kein Astrologe, der sich auf begeisterte Anerkennungsschreiben seiner Kundschaft beruft - womit es ihm wiederum nicht schwerfällt, um so fester an die Seriosität seines Gewerbes zu glauben.
  Zugegeben: Jede Form von psychologischer Beratung, nicht bloß speziell die astrologische, profitiert von Mechanismen dieser Art. Aber entlastet das irgendeine - oder zeigt es allen ihre engen Grenzen auf?

Diese Grenzen liegen in der Natur der Sache: beim rat- und hilfesuchenden Menschen selbst, in der ganzen Komplexität seiner Psyche, seiner Umwelt, all der auffälligeren und unscheinbaren Umstände innen wie

außen, die jederzeit mitbedingen, was er tut und was ihm widerfährt. Welche Entwicklung sein Leben auch nimmt: Stets spielt eine unüberschaubare, kausal vernetzte Vielfalt von Faktoren mit. Das Zurückführen von schicksalshaften Ereignissen und Vorgängen - sei es eine Scheidung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine schwere Erkrankung - auf Himmelskonstellationen, und ihr Ableiten daraus, ist einer von vielen Versuchen, diese Komplexität zu reduzieren  - indem es bestimmte Faktoren herausgreift, auf Kosten anderer in den Vordergrund rückt und höhergewichtet. Dadurch macht es sie überschaubarer und rational faßbarer. Nicht nur Astrologen verfahren so - jeder tut es, der von Berufs wegen Menschen in Krisenzeiten neuen Halt, Orientierung und Sinn zu vermitteln versucht. Auch herkömmliche Psychotherapien heilen, wenn überhaupt, letztlich auch dadurch, daß sie wirkungskräftige Mythen vermitteln: einleuchtende Rekonstruktionen möglicher Wege, auf denen sich das

jeweilige Symptom ausgeprägt haben könnte. Sie deuten es, indem sie es in einen Kontext stellen, in dem es aufhört, dem Klienten Rätsel aufzugeben; indem sie Kausalitäten nahelegen, die ihm einleuchten. „In Wirklichkeit hat er einen neuen Mythos geschaffen“, bemerkte der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889-1951) über Sigmund Freud, den Vater der Psychoanalyse. (3) „Die Anziehungskraft des Gedankens beispielsweise, daß alle Angst eine Wiederholung der Angst des

Astro2

Geburtstraumas ist, ist nichts anderes als die Anziehungskraft einer Mythologie.“ Wie sich zu jeder beliebigen Verhaltensauffälligkeit im nachhinein eine Kausalkette denken läßt, die bei unterdrückter Libido, pränatalen Mißgeschicken, Lerndefiziten, einem defekten Selbstbild oder „früheren Leben“ beginnt, so auch eine beliebig verwickelte Anordnung von Himmelskörpern, deren Symbolik zu einem Lebensereignis paßt. Um den Wert solcher Konstruktionen einzuschätzen, verfügen wir über ein einziges prüfbares Kriterium: den persönlichen Nutzen, den der Klient daraus zieht. Daß astrologische Beratung und Astropsychotherapie in dieser Hinsicht anderen Formen psychologischer Zuwendung unterlegen sind, harrt des Beweises.    
                                          


   Anmerkungen:
   1  Siehe dazu ausführlich: Harald Wiesendanger, Der Streit ums Horoskop, Aurum: Freiburg/Braunschweig 1990, S. 202-214; ders.: Zwischen Wissenschaft und Aberglaube - Grenzbereiche psychologischer Forschung, Fischer: Frankfurt 1989, Kap. „Warum die Sterne nie lügen“.
   2 Leon Festinger: A Theory of Cognitive Dissonance, Stanford 1957.
   3  1943 in seinen „Gesprächen über Freud“, in: Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychologie und Religion, Göttingen 1971, S. 86.

 

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