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METHODEN der Geistheilung

Esoterisches Heilen -
Alice Baileys Weg der Geistheilung
(Teil 3)



Ausführlich dargestellt und erörtert werden diese und weitere Formen von Geistheilung in Geistiges Heilen - Das Große Buch, Geistheiler - Der Ratgeber und Fernheilen, Band 1.

Navi GEISTIGES HEILEN – METHODEN. TRADITIONELL:  Handauflegen / Gebetsheilen / Fernheilen / Gruppenheilen / Heilen an besonderen Orten / Mediales Heilen / Schamanismus / Exorzismus / Heilen mit Fetischen / Magnetopathie / Besprechen / Qi Gong / Chakratherapie. NEUERE: Bioenerget. Heilen / Chios-Heilen / Deep Field Relaxation / Esoterisches Heilen / Geistiges Heilen mit “Liebe” / Huna-Heilen / Johrei / Kosmisches Heilen / Magnified Healing / Mahatma Healing / Maniah / Matrix-Energetik / Orgon-Therapie / Orion Healing / Prana-Heilen / Quantenheilen / Radionik / Reconnective Healing / Reiki / Silva Mind Control / Spiritual Human Yoga / Therapeutic Touch / Typ1-Heilen. Geistiges Heilen: die Einheit in der Vielfalt
 

Alice Ann Bailey starb am 15. Dezember 1949 in New York. Ihre Orga­nisation "Lucis Trust" bewahrt ihr geistiges Erbe bis heute, mit der Arkan-Schule, dem World Goodwill (seit 1932) und den Triangles (seit 1937) als Tätigkeitszweigen. Sekretariate befinden sich in Genf, London und New York. In Jersey City Heights im US-Bundesstaat New Jersey betreiben Theosophen eine "Universität der Sieben Strahlen", der eine "Fakultät für Esoterisches Heilen" angegliedert ist.
 
Eine der Brücken, die von ihrem verquasten Weltbild zu dem von Alice Bailey propagierten "Esoterischen Heilen" führt, bildet die bizarre Lehre von den "Sieben Strahlen". Diese Doktrin kam erst nach Blavatskys Tod auf und soll auf den Privatsekretär Annie Besants, Ernest Eggerton Wood zurückgehen. Alice Bailey will sie indes eigenständig entwickelt haben. Wood hatte versucht, die Sephiroth der hebräischen Kabbalah - die "Emanationen" der Gottheit, zugleich deren ureigenste Attribute - in Übereinstimmung mit den Lehren der Theosophie zu bringen. Das Hauptproblem lag für ihn darin, dass die Hebräer von zehn Sephiroth ausgehen, während die theosophische Zahlenmystik durchweg auf der 7 aufbaut. Alice Baileys Lösung bestand darin, die oberen drei Sephiroth als "göttliche Triade" abzutrennen und die unteren sieben Sephiroth in die "Sieben Kraftströme des Logos" umzuschreiben. Für Alice Bailey verkörpert jeder "Strahl" ein großes kosmisches Wesen, dem sie einen bestimmten Einfluss auf die Welt zuschreibt; darüber hinaus entsprechen jedem Strahl eine bestimmte Wirkungsweise und bestimmte Objekte. Im einzelnen unterscheidet Bailey

a) die sogenannten "Aspekt-Strahlen"
1. Strahl des Willens oder der Macht
2. Strahl der Liebe-Weisheit
3. Strahl der Aktivität und der Anpassung

b) die sogenannten "Attribut-Strahlen":
4. Strahl der Harmonie, Schönheit, Kunst, Einheit
5. Strahl des konkreten Wissens oder der Wissenschaft
6. Strahl des abstrakten Idealismus, der Hingabe
7. Strahl der zeremoniellen Magie oder des Gesetzes

Jede der vier letztgenannten soll "aus der Gesamtheit" der drei ersten hervorgehen - wie auch immer.
Diese sieben Strahlen, deren jeder vertrackterweise weitere "Unter­strahlen" zuzurechnen sind, "verkörpern die Gesamtheit der Energien, die überall durch unseren ganzen Planetenkörper kreisen", lehrt Bailey. Über die Tierkreiszeichen und benachbarte Sonnensysteme "fließen" sie in unser Sonnensystem ein, wo sie von den Planeten "transformiert" und "verteilt" werden - was ordinären Astrophysikern mangels Erleuchtung bestenfalls ein gequältes Lächeln abringen wird.

Dabei waren die Sieben Strahlen keineswegs immer schon da, wie Djwhal Khul offenbart hat. Vielmehr sollen sich die Strahlen 2,3, 5 und 7 erst zwischen 1425 und 1775 n. Chr. "manifestiert" haben, und nur sie sind bis heute präsent. Der Vierte Strahl wird dies erst ganz langsam vom Jahr 2025 an tun - pünktlich zum Erscheinen der siebten und letzten "Wurzelrasse" -, der erste überhaupt nicht; der Vierte Strahl begann sich ab dem Jahr 1625 ziemlich zügig zu verabschieden.

Über jeden Strahl wacht ein besonderer Meister:
1. Den Ersten Strahl des Willens und der Macht "regiert" Morya, der in Shigatse in Tibet lebt. (Ihm verdankt Alice Bailey die meisten ihrer Bücher.)
2. Lanto, ein neuer Meister, soll als Regent des Zweiten Strahls "Koot Hoomi" abgelöst haben. (Koot Hoomi, oder auch "Kut Humi" - welcher wahre Meister wird schon kleinlich bei schnöder Rechtschreibung sein? -, stammt angeblich aus Kaschmir. Er sei mühelos zu erkennen an der hellen Gesichtsfarbe, dem goldbraunen Bart und Haupthaar, "und in den tiefblauen Augen liegt die Liebe und Weisheit aller Zeitalter", wie Alice Bailey schwärmt.
3. "Paul der Venezianer" ist Meister des Dritten Strahls.
4. Den Vierten Strahl "regiert" der Ägypter Serapis. Sein Wohnort ist ausnahmsweise unbekannt.
5. Den Fünften Strahl "regiert" Hilarion, der in einer früheren Inkarnation Paul von Tarsus gewesen sein soll, gegenwärtig aber als Kreter in Ägypten lebt. (Dass das berühmte logische Paradoxon in dem Satz "Alle Kreter lügen" von diesem Kreter stammt, hat Alice Bailey allerdings nie behauptet.)
6. Für den Sechsten Strahl zuständig ist Jesus, der als "Kraftzentrum aller Energien" in Syrien lebt, allerdings viel herumreist, besonders oft in Europa.
7. Den Siebten Strahl schließlich "regiert" Rakoczi, der Meister der Magie. Mit ihm halten die anderen Meister des öfteren Ratssitzungen ab, wie Alice Bailey in Erfahrung gebracht haben will.

Des weiteren werden die Sieben Strahlen nach ihrer "Polarität" unterteilt: diejenigen mit ungerader Ordnungszahl sind "positiv" polar, die geraden "negativ". Bei den "positiv polaren" überwiegen Attribute wie Aktivität, Energie, Ausdruckskraft gegenüber Attributen wie Empfindsamkeit und Aufnahmevermögen, bei den "negativ polaren" verhält es sich umgekehrt.

Entsprechend prägt sich jeder Strahl in vorherrschenden Geisteshaltungen und Charakterzügen aus; und er geht mit typischen Defiziten einher, aus denen sich ergibt, was der Betreffende erst noch erarbeiten muss - was im therapeutischen Prozess dazu führt, dass der Heiler sowohl sich selbst als auch seinen Patienten zunächst einmal den Kategorien von Baileys Strahlenmetaphysik zuordnen muss, ehe er darauf abgestimmte energetische Maßnahmen ergreifen kann. Nur dann kann er erfolgreich behandeln, wie Bailey lehrt.

Noch vertrackter wird der philosophische Rahmen des Esoterischen Heilens dadurch, dass Alice Bailey es viel zu undifferenziert findet, nach der "Strahlenausstattung" eines Menschen insgesamt zu fragen. Wie für Blavatsky und die gesamte theosophische Bewegung nach ihr, so ist der physische Körper nur einer von mehreren: Hinzu kommen bei ihr der Mentalkörper, Sitz von Verstand und Weisheit, und der Emotionalkörper, Sitz der Empfindungen und Gefühle. Jeden dieser drei Körper streift die Seele auf ihrem Wiederverkörperungsweg ab - wobei sie möglicherweise über Jahrmillionen als ein und dieselbe fortbesteht, während sie nach den Umständen ihrer jeweiligen Inkarnation eine unterschiedliche Persönlichkeit ausprägen kann. Sich selbst, aber auch einen Mit­menschen erkennt unsereins, und insbesondere auch ein Heiler, daher erst dann vollauf, wenn ihm klargeworden ist, auf welchen "Strahlen" jede dieser fünf Komponenten "liegt" - nicht nur im eigenen Fall, sondern auch bei seinen Patienten. "Auch dem oberflächlichen Leser", schreibt Alice Bailey, "dürfte klar sein, dass der Umstand von großer Bedeutung ist, ob die Strahlen des Heilers mit denen seines Patienten übereinstimmen oder aber verschieden sind".

Darüber hinaus weiß der Esoterische Heiler, dass den Sieben Strahlen jeweils bestimmte Nadis (Chakren) zugeordnet sind - ihrer zahlenmystischen Vorlieben wegen begnügen sich Theosophen mit sieben -, Energiezentren unseres feinstofflichen Körpers, die wiederum in Verbindung mit bestimmten Drüsen stehen sollen:

Strahl              Chakra                         Drüse
1                      Kronen-                        Zirbeldrüse
2                      Herz-                            Thymus
3                      Kehl- (Hals-)                Schilddrüse
4                      Wurzel- oder Basis-     Nebennierendrüsen
5                      Stirn-                            Hirnanhangdrüse (Hypophyse)
6                      SolarPlexus                  Pankreas- (Bauchspeichel-)drüse
7                      Sakral-                         Keimdrüsen (Gonaden)

Außerdem sollen den einzelnen Strahlen auch bestimmte Farben und Edelsteine entsprechen, was dazu führt, dass Esoterische Heiler unterstützend Farb- und Edelsteintherapie einsetzen, abgestimmt auf die jeweilige "energetischen" Diagnose.

Strahl      Farbe            Edelstein
1              Rot               Diamant
2              Indigo           Saphir
3              Grün             Smaragd
4              Gelb             Jaspis
5              Orange         Topas
6              Himmelblau  Rubin
7              Violett          Amethyst

Ausgehend von Zuordnungen einzelner Strahlen zu bestimmten Planeten hat Alice Bailey im übrigen auch eine Esoterische Astrologie entwickelt. Manche Esoterischen Heiler interessieren sich daher auch für die Horoskope ihrer Patienten.

Überragende Bedeutung beim Esoterischen Heilen kommt sogenannten Energiedreiecken zu, welche Bailey-Theosophen in eine überaus verzwickte Mentalgeometrie einbetten, anknüpfend an uralte magische und mystische Traditionen. Seit Jahrtausenden gilt das Dreieck als heiliges Symbol; in fernöstlichen Tempelanlagen taucht es ebenso auf wie in Pyramiden und auf Obelisken. Die Pythagoräer sahen im Dreieck das formbildende Prinzip des Weltalls; in der späten Antike spielte es im Amulett- und Zauberwesen eine bedeutende Rolle. Ägypter, christliche Gnostiker und Manichäer deuteten es als Trinitätssymbol, .als Wesenszeichen des dreifaltigen Gottes. Für Baileys "Lucis-Trust" stellen Dreiecke nicht bloß drei verbundene Punkte dar - sondern "eine Geistesaktivität, die die Gedankenkraft und die Kraft des Gebets braucht, um Licht und guten Willen über die Menschheit auszubreiten." Gedanken gelten als regelrechte Kräfte, die freizusetzen vereinter Anstrengung bedarf. Konsequenterweise behandeln Esoterische Heiler grundsätzlich im Dreieck: sei es innerhalb einer Gruppe, die sich zu diesem Zweck trifft, viel häufiger aber im Verbund mit anderen, räumlich beliebig weit voneinander entfernten Heilern, die sich nur insofern kennen, als das erste Dreiecksmitglied die beiden anderen angeworben hat; ansonsten vermittelt die Lucis-Zentrale in Genf Dreieckspartner, gibt jedoch nicht deren Namen an, sondern teilt nur die Uhrzeiten mit, zu denen sie aktiv sind. Gemäß Genfer Gebrauchsanweisung "verbindet sich der einzelne in Gedanken und mit der Absicht mit den beiden anderen Mitgliedern seines Dreiecks und sieht die lebendigen Energien Licht und guten Willen von Punkt zu Punkt des Dreiecks strömen. Dann gebraucht er mit Konzentration und gespannter Aufmerksamkeit die Große Invokation" (von lat. invocare: anrufen), die zeremonielle Anrufung Gottes als Beschützers und Leiters im Heilprozess. "Das Dreiecksnetz besteht aus Strängen leuchtender Denksubstanz, entlang deren die Energie des guten Willens geleitet wird", wissen die Genfer.

Wie in allen esoterischen Heiltraditionen, so bedeutet "Energie" auch für Theosophen nichts, worin heutige Physiker Vertrautes wiedererkennen würden. "Der Heiler des neuen Zeitalters", so stellte Meister Djwhal Khul einst durch sein Medium Bailey klar, "arbeitet grundsätzlich nicht direkt am physischen Körper. Er arbeitet zur Gänze mit dem ätherischen Körper und den vitalen Energien, indem er diese Energien entsprechend der gelenkten Absicht auf den physischen Körper wirken lässt. Diese Energien werden dann ihre Wirkung tun, entsprechend der Reaktion des Körpers, der durch viele Faktoren konditioniert ist. Der Heiler muss klar denken, bevor er die gewünschten Ergebnisse erreichen kann; die Energie, die in den Körper des Patienten strömt, ist jedoch keine mentale Energie, sondern eine der sieben Formen von Prana oder Lebensenergie. Diese Energie fließt durch die Energiebahn oder den Kanal, der alle Zentren verbindet und sie mit den Drüsen in Verbindung bringt."
Ein Hauptgrund, weshalb andere Heilerschulen in der Esoterikszene deutlich mehr Zulauf finden, liegt in der labyrinthischen Verzwicktheit des theosophischen Denkgebäudes - und der offenkundig unterentwickelten Fähigkeit der "Aufgestiegenen Meister", es ihre Medien in klaren, einfachen, verständlichen Sätzen darlegen zu lassen. In dieser Hinsicht hat der britische Heiler Alan Hopking aus Bournemouth, ein Schüler Brenda Johnstons, durchaus Pionierarbeit geleistet, als er 1991, nach drei Jahrzehnten Berufspraxis, mit A Practical Guide to Esoteric Healing das wohl erste theosophische Heiler-Handbuch vorlegte, das nicht nur deswegen so heißt, weil man es lieber früher aus später wieder aus der Hand legt. Seither gilt es unter Insidern als führendes Lehr- und Praxisbuch. Das rationalistische Selbstverständnis und die kühne Vision der Theosophie treten hier deutlich zutage: Esoterisches Heilen ist "die Beherrschung einer exakten Wissenschaft", die sich "zur Neuen Medizin des Wassermannzeitalters entwickeln" soll. Von allen anderen Geistheiltraditionen meint sie sich dadurch abzugrenzen, dass sie "den Geist, nicht die Emotionen verwendet", im Wissen darum, dass sich "Heilung nicht einstellt aufgrund intensiver Beschäftigung mit der Gottnatur oder durch einfaches Ausströmen von Liebe und durch die Äußerung einer verschwommenen Mystik".

Als Mitglied der Fakultät für Esoterisches Heilen an der "Universität der Sieben Strahlen" sowie des International Network of Esoteric Healing (INEH)  steht Hopking in der diesseitigen Theosophenhierarchie auf der Empore. Von dort oben gibt er Adepten, die heilen lernen wollen, ein klar umrissenes Ablaufschema vor, dessen hervorstechendes Merkmal ein unermüdliches Jonglieren mit Myriaden von "Dreiecken aus Energie und Licht" unterschiedlichster Bedeutung darstellt. Sie werden "aufgebaut" und "geöffnet", in ihnen werden "Energiekreisläufe" visualisiert und "aktiviert". Im inwendigen Arbeiten mit solchen Dreiecken, bezogen auf alle übrigen Siebenheiten des theosophischen Welt- und Menschenbilds, besteht Esoterisches Heilen im Kern. Unter anderem gibt es ein "Höheres Dreieck" (Gott, Patientenseele, Heilergruppe), das der Heiler im Geiste zuallererst bilden muss, um sich "mit der Gruppenseele der (drei beteiligten) Heiler zu verbinden"; ein "Heilungsdreieck" (Gruppenseele der Heiler, ihr "Herzzentrum", ihr "Verstand"); ein "Schutzdreieck", das den Heiler davor behüten soll, "ein Symptom des Patienten zu übernehmen"; mancherlei "aktivierende" und "Übertragungsdreiecke". Auch jedem zu behandelnden Organ oder Funktionsbereich ist eines zugeordnet; da gibt es ein "Milz-", ein "Leber-" und ein "Magendreieck", ein "Gehör-", "Geschmacks-" und "Geruchsdreieck" usw. "Fortgeschrittene" bringen ein "Dreieck für die Mehrheit", ein "Dreieck der Spirituellen Möglichkeit", ein "Dreieck zur Unterstützung des Selbstbewusstseins" und ein "Strängedreieck" ins Spiel.

Beim Fernheilen arbeiten Theosophen "mit genau dem gleichen Prozess", erklärt Hopking: Dann "heilen wir, als wäre der Patient anwesend." Zwar ist er weg, aber "stellen Sie sich vor, dass er hier vor Ihnen sitzt" - dann sind "die verbindenden Kanäle bereits vorhanden". ("Sie werden überrascht sein, wie leicht und effektiv das ist.") "Alles bleibt innerhalb der kreativen und lebendigen Vorstellung, die visualisiert, wie sich die Energien bewegen".

Um Fallbeispiele, welche die Effizienz dieses Vorgehens belegen sollen, sind Esoterische Heiler ebensowenig verlegen wie andere. Bei Hopking werden unter anderem genannt: "häufige Alpträume und gelegentliche Schwindelanfälle", "Probleme beim Urinieren", ein Infekt der oberen Atemwege, ein "akutes Rückenproblem", aber auch massivere Leiden wie Schielen, Syphilis, Tuber­kulose, Magenkrebs, Arthritis, Muskeldystrophie und Angina pectoris.

Heiler, die nach Bailey arbeiten, versucht das 1965 in England eingerichtete International Network for Esoteric Healing (INEH) organisatorisch zusammenzuhalten. Einer weiten Verbreitung dieser Heilweise stand zumindest in den Anfangsjahren eine sektierische Geheimniskrämerei im Wege, wie sie unter Theosophen ein Jahrhundert lang üblich, ja moralisch geboten war. Ebenso abschreckend wirkte auf Neugierige lange Zeit, dass ihnen zugemutet wurde, die überlieferten Dogmen widerspruchslos hinzunehmen - Kritik galt als unanständig, ja geradezu als Sakrileg - und sich den "Meistern", aber auch den jeweiligen Leitern bedingungslos zu unterzuordnen. Noch Alice Bailey selbst hatte, ehe sie in den Inneren Kreis ("Esoterische Schule") der Adyar-TG aufgenommen wurde, einen feierlichen Eid abzulegen, sie halte es "für erwiesen", dass "HPB (Helena P. Blavatsky) im Besitz eines Wissens ist, welches ihre Mission als Abgesandter der Großen Bruderschaft bescheinigt"; ebenso beschwören musste Bailey, dass sie auch Blavatskys Nachfolger "als Abgesandten der Meister ... anerkennt". Die gleiche unterwürfige Verschwiegenheit erwartete Bailey naheliegenderweise auch von ihren Anhängern; in ihren Schriften teilt sie immer wieder mal mit, was sie nicht mitteilen kann oder darf. Typische Stellen lesen sich folgendermaßen: "Ich wage es noch nicht, die einfache physische Anwendung dieser Strahlmethoden mitzuteilen, da es zu gefährlich wäre. (...)  Ich teile jetzt keine Strahlworte mit, wie sie der erfahrene Eingeweihte beim Heilen anwendet. (...)  "(Ich will) beim Leser nicht die irrtümliche Hoffnung erwecken, dass ich das Geheimnisvolle und bisher Unbekannte mitteilen werde.") Ihr Lucis Trust ist wegen seiner chronischen Auskunftsphobie, was Interna betrifft, bis heute berüchtigt.

Doch die Zeiten ändern sich, was Propagandisten des Esoterisches Heilens vor die Wahl stellt, entweder als einsame Sektierer auszusterben - oder sich allmählich zu öffnen.

Das prominenteste Gründungsmitglied der INEH, Brenda Johnston, ging Anfang der achtziger Jahre dazu über, den verzwickten, durch reichlich Geheimniskrämerei abgeschirmten Bailey-Stoff in kurzen Seminaren als leicht verdauliche Häppchen weiterzugeben. Therapeutische Theosophie, so präsentiert, fand so viel Anklang, dass Johnston bald auch Einladungen in die USA und nach Kanada erhielt - und damit waren weitere Knoten eines Netzwerks geknüpft. Vom Hauptsitz in Emsworth in der englischen Grafschaft Hants aus koordiniert, unterrichten INEH-Heiler inzwischen in über 20 Staaten weltweit: von Neuseeland bis Griechenland, von Hongkong bis Simbabwe. Die deutsche Sektion leitet von Prag aus der Diplom-Sozialpädagoge Ludger S., ein Esoterischer Heiler mit fünfzehnjähriger Praxiserfahrung. Zu seinem Ausbildungsteam zählt die hauptberufliche Esoterische Heilerin Sybille A. aus Bergisch-Gladbach, eine studierte Sprachwissenschaftlerin und Pädagogin aus Namibia, ebenso wie die Heilpraktikerin Suzanne G. aus Schallstadt bei Freiburg. Und sogar ein Arzt macht mit: Theodor F., der sich 1989 als Neurologe und Psychiater in Husum niederließ, dann aber sein Praxisangebot stetig erweiterte, um Psychotherapie, tibetische Medizin, Feng Shui - und schließlich auch um Esoterisches Heilen: "Durch einen Anstoß meiner lieben Frau" sei er "damit in Berührung gekommen" und habe sich "von der umfassenden und liebevoll-sanften Wirkung dieser Methode überzeugen" können. Seither lasse er sie "immer mehr in meine berufliche Tätigkeit und in meine gesamte Lebensgestaltung einfließen".  "In meiner Praxis”, so erklärt der 1989 autorisierte INEH-Lehrer, “gehört es mittlerweile zu einem Kernbereich meiner Tätigkeit, bei entsprechender Neugier und Bereitschaft die Rat und Hilfe suchenden Menschen dafür zu motivieren, sich für ein umfassendes Verständnis von Heilung zu öffnen und damit zu experimentieren."

Dass INEH-Heiler organisatorisch stärker vernetzt sind als andere, bringt den Vorteil mit sich, dass Interessenten weltweit auf ein recht einheitlich geregeltes Ausbildungsangebot stoßen. Das Fundament legen vier aufeinander aufbauende Grundkurse, die in der Regel aus jeweils aus zwei bis drei Wochenendseminaren bestehen. (Pro Wochenende werden 180 bis 320 Euro verlangt. Sympathisch zwanglos mutet an, dass sich Schüler immer nur für einen Teil anzumelden brauchen; anschließend liegt es an ihnen, weiterzumachen oder abzubrechen. Fortgeschrittenen wird, in derselben Preisspanne, ein ebenfalls vierteiliger Intensivkurs angeboten. Wer auch diesen durchlaufen hat, erhält Einladungen zu jährlichen "Intensivtreffen" - beispielsweise an drei Novembertagen 2003 "in der Stille und Weite der Hassfurther Berge" nahe Schweinfurt.

Überraschenderweise taucht in den Internet-Präsentationen des INEH-Netzwerks nirgendwo der Schlüsselbegriff "Meister" auf. Und doch ist darum schwer herumzukommen, sobald die Frage auftaucht: Warum sollte sich ein Patient eher einem "Esoterischen Heiler" nach Bailey anvertrauen als jemandem, der irgendeine untheosophische Heilweise bevorzugt? Ob wir Bailey-Anhängern einen größeren Vertrauensvorschuss bewilligen als anderen, hängt letztlich davon ab, wieviel Autorität wir ihren Erkenntnisquellen beimessen. Wie unfehlbar sind Medien wie Blavatsky und Bailey tatsächlich? Sind es zumindest die übermittelten "Aufgestiegenen Meister" selbst -  einmal ganz abgesehen von der vorrangigen Frage nach ihrer Existenz, die nicht weniger außer Zweifel steht als diejenige eines x-beliebigen Poltergeists in irgendeinem berüchtigten Spukschloss? Nicht einmal jedem Theosophen ist bekannt, dass sogar Blavatsky selbst mitunter Zweifel plagten, ob ihre "Meister" wirklich waren, als was sie sich ausgaben: "Es ist furchtbar", so vertraute sie sich einmal ihrem engen Vertrauten Franz Hartmann an, "dass mir zuweilen ein Mahatma erscheint, den ich für den wahren Meister halte, während ich später zu meinem Entsetzen erkennen muss, dass es ein Dämon war, der sich hinter seiner Maske verbarg." Mit solch arglistiger Gaukelei könnte gutgläubigen Theosophen womöglich systematisch mitgespielt werden: Laut Blavatsky arbeiten gegen die "Mahatmas" nämlich die "Dugpas", die Brüder des Schattens. Ist "Esoterisches Heilen" am Ende eine heimtückische Dugpa-Erfindung, die darauf abzielt, Gutgläubige vom Glauben an die Heilkraft des christlichen Gebets abzubringen?

Doch selbst wenn zumindest ab und zu feststünde, dass der erschienene Mahatma echt war: Woher weiß er, dass er alles weiß? Könnte es nicht sein, dass mit dem Achten Strahl, oder dem Neunundvierzigsten oder dem Siebenundsiebzigsten, nicht therapeutisch noch weitaus Bemerkenswerteres zustande zu bringen wäre? Spätestens hier sinkt die Chance auf rationalen Diskurs gegen Null. Entweder man glaubt. Oder man lässt es.
 

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Esoterisches Heilen -
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