“Geistiges Heilen” bezeichnet eine ziemlich große Familie von merkwürdigen Außenseitertherapien, die mit denkbar unterschiedlichen Vorgehensweisen, Theorien und kulturellen Hintergründen verbunden sind. Das Spektrum reicht vom Handauflegen, Gebetsheilen und Exorzismus – also Heilweisen, die schon Jesus Christus praktizierte – über das Besprechen und schamanisches Heilen bis hin zu Importen aus Fernost, wie Reiki, bestimmte Qi Gong-Varianten, Prana-Heilen oder Chakra-Therapie. Ihr kleinster gemeinsamer Nenner ist etwas Geistiges, nämlich eine Intention,
die Absicht, einem Anderen zu helfen. Allein diese Intention scheint manchmal tatsächlich auszureichen, Krankheitsverläufe günstig zu beeinflussen, auch gegen ärztliche Prognosen. Dabei werden keinerlei Hilfsmittel eingesetzt, die nach gegenwärtigem medizinischem Erkenntnisstand im beobachteten Ausmaß und Tempo wirksam sein könnten. Was heilt, scheint insofern “purer Geist”. Dabei sollte das Wort “Geist” in uns keine cartesianischen
Reflexe auslösen. Gemeint ist damit nicht eine einzigartige Substanz, die in unüberwindlichem Gegensatz zur physischen Welt steht. “Geist” ist hier einfach ein Sammelbegriff für all jene inneren Ereignisse, Vorgänge und Zustände, die uns unkörperlich scheinen: Gedanken, Vorstellungen, Absichten, Erinnerungen, Empfindungen, Gefühle usw. Was all diese Dinge ihrer Natur nach sind,
sollten wir offenlassen: Vielleicht kommen wir eines Tages zu dem Schluss, dass sie sich auf bestimmte neuronale Aktivitäten in unseren Gehirnen reduzieren lassen; vielleicht auch auf Vorgänge in feinstofflichen Feldern, die mit unserem Körper aufs engste verbunden sind, solange er lebt – aber irgendwie fortbestehen, wenn er stirbt. Oder vielleicht steht “Geist” einfach für die subjektive Perspektive – für die Art und
Weise, wie einem Gehirn bestimmte physiologische Prozesse erscheinen, die seine eigenen sind. Jedenfalls müssen wir uns keineswegs auf einen philosophischen Dualismus festlegen, wenn wir von “Geistigem” Heilen sprechen. Im Gegenteil: Der Geist, der heilt, und die Körper, die er heilt, sind Aspekte der einen Welt. Wäre
“der Geist” etwas ganz und gar ”Über”natürliches, so bliebe rätselhaft, wie er es überhaupt anstellen könnte, in der Natur eine kausale Rolle zu spielen – in sie hineinzuwirken. Mehr darüber in Geistheiler - Der Ratgeber, S. 19 ff.: “Eine Begriffsklärung:
Geistiges Heilen - Was ist das eigentlich?” Die Vielfalt geistiger Heilweisen wird vorgestellt in Das Große Buch vom Geistigen Heilen, Kap. I, 23-195, sowie in Fernheilen, Band 1. ZURÜCK zum Überblick GEISTIGES HEILEN
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