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Coaching for Health 3 Interview - Geistiges Heilen

  • Harald Wiesendanger
  • 22. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Okt.

“Coaching for Health” - ein Projekt zur statistischen Erfolgskontrolle Geistigen Heilens und anderer Therapieformen (3)“Alle Heilweisen fair vergleichen”


Der Gründer und Leiter des Projekts “Coaching for Health”, Dr. med. Beat Schaub, im Interview mit Dr. Harald Wiesendanger


Dr. Schaub: Da kam dreierlei zusammen. Als Internist, Homöopath und Neuraltherapeut bekam ich schon in den achtziger Jahren immer tiefere Einblicke in Möglichkeiten und Grenzen nicht nur der Schulmedizin, sondern auch vieler komplementärer

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Heilmethoden. Im selben Mass wuchs meine Neugierde, ein System zu finden, das einen fairen Vergleich aller Heilweisen ermöglicht. Einen zweiten Anstoss gab mir 2001 die Begegnung mit dem Geistheiler Horst Krohne, der meinen Sohn mit einer einzigen Sitzung von einer schweren Nahrungsmittelallergie befreite; seither ist er tageweise in meiner Praxis tätig. Hinzu kam eine neuartige medizinische Software, die ich im Laufe von drei Jahren selbst entwickelt habe, unterstützt von einem Informatiker. Dieses Programm erlaubt zu allen wichtigen Details meiner Arztpraxis statistische Abfragen, die ich laufend in meine Überlegungen einbeziehen kann, wie meinen Patienten am besten zu helfen ist. Aus alledem ergaben sich für mich allmählich die nötigen Informationen, Methoden, Fragen und Zielsetzungen, um mich auf die Herausforderung dieses Projekts einzulassen: Erstens die Resultate von Behandlungen zu erfassen und statistisch auszuwerten; zweitens die Datensammlung nicht auf meine eigene Praxis zu beschränken, sondern auf weitere Bereiche auszudehnen – und dazu Leute zu suchen, die mitmachen und ins Konzept passen.


Dr. Schaub: Ich ermittle Erfolgsquoten genau so, wie es eigentlich überall gemacht wird. Denken Sie an Fussball: Auch da zählt letztlich nur der Erfolg, egal mit welcher Taktik gespielt wurde – Hauptsache, es ging dabei fair zu, und niemand kam zu Schaden. Nur gibt es im Fussball feste Regeln, die in der Heilkunst weitgehend fehlen. Einerseits ist da der Therapeut mit seiner Ausstrahlung und Fähigkeit, andererseits der Patient mit seinen Erwartungen, Ängsten oder gesammelten Frustrationen. Je nach dem, was sie mitbringen, kann ihre Begegnung heilsam sein oder auch nicht. Spielt da der Mensch, der Patient oder die Heilmethode die Hauptrolle?

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Dr. Schaub: Nein, auch das will ich erforschen. Dazu habe ich in meiner Software psychologische Profile implementiert, die persönlichkeitsspezifische Betrachtungen ermöglichen. Dabei lässt sich für jeden Heiler separat beurteilen, was er mit seiner Methode zustande bringt. Manchen mag dieser Ansatz unsympathisch sein, aber wissenschaftlich ist er ein Muss.


Dr. Schaub: Ganz im Gegenteil. In meiner achtjährigen Praxis sind viele Menschen dadurch geheilt worden, dass sich verschiedene Heilmethoden ergänzten  – sei es, dass sie nacheinander oder parallel zur Anwendung kamen.


Dr. Schaub: ... eine Psychotherapie, die mittels eines hochpotenzierten Homöopathikums "katalysiert" wird. Oder eine Kombination von Schulmedizin und Physiotherapie bei Bandscheibenschäden. Je mehr Erfahrungen gesammelt werden, desto besser werden sich die "Zuständigkeits- oder Ergänzungsbereiche" definieren lassen.


Dr. Schaub: Ich denke schon. Alle erdenklichen Parameter in mein Datenbanksystem einfliessen zu lassen, erfordert allerdings viel Zeit – vom Start weg ist eine solche Feinrasterung nicht zu leisten. Vorerst geht uns darum, den Patienten nicht mehr aus dem Bauch heraus Orientierung zu bieten, sondern aufgrund vorliegender Fakten. Mit der Dauer des Projekts und der Menge der erfassten Parameter werden unsere Auskünfte nach und nach immer umfangreicher und präziser ausfallen.


Dr. Schaub: Sie haben vollkommen recht. Selbstverständlich muss man die Psychotherapie aufsplitten, wie auch alle anderen Heilmethoden. Sie können sich nicht vorstellen, wieviele Stunden ich mit Therapeuten derselben Heilmethode über die geeigneten Unterkategorien oder über Indikationsbereiche ihrer Tätigkeit diskutiert habe. Die Meinungen gehen teilweise derart auseinander, dass ich mich vorerst nur alle Hauptkategorien festgelegt habe: also Psychotherapie, Schulmedizin, Akupunktur, Homöopathie usw. Auch hier wird sich auf längere Sicht eine Feinrasterung ergeben.


Dr. Schaub: Dies ist von Therapeut zu Therapeut verschieden. Allen gemeinsam sollte die Neugierde sein, verbunden mit dem Wunsch nach Synergien. Jedem Beteiligten muss klar sein, dass er der Gesundwerdung des kranken Menschen zu dienen hat – und das kann erfordern, ihn weiterzuleiten zu einer für diesen Patienten erfolgreicheren Heilmethode. Nur dann passt er in unser Projekt. Es ist wohl eine zu hohe Anforderung, frei von Neid zu sein gegenüber einer anderen Heilmethode oder einem anderen Therapeuten. Aber je kleiner der Neid, desto grösser die Neugierde und desto stärker das Bedürfnis, dem Patienten wirklich zu helfen – und desto eher wird ein Therapeut den Ansprüchen von

Der Anreiz zum Mitmachen besteht für einen Therapeuten also darin, dass er unter "seinesgleichen" wirken darf. Andererseits wird seine Neugierde gestillt, indem er laufend über die Resultate der Datenzusammenstellung informiert wird. Und zu guter letzt profitiert er von unseren internen Weiterbildungen, die seinen Wissenshorizont laufend erweitern werden.


Dr. Schaub: Diese Gefahr besteht in der Tat. Ob jene Therapeuten, die eine leere Praxis  haben, schlecht sind, wird sich zeigen.registriert die Rückmeldungen der Therapeuten und auch der Patienten. Soweit möglich, wird ein Arzt den Befund zusätzlich dokumentieren. Sollte sich herausstellen, dass ein Therapeut eine übertriebene Selbsteinschätzung hat oder laufend schlechte Behandlungsergebnisse liefert, wird er zu einem Einzelgespräch eingeladen.

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Bisher haben wir uns auf Therapeuten verlassen, die schon seit langer Zeit mit uns reibungslos zusammenarbeiten. Wir tauschen regelmässig Gedanken aus, und die Behandlungsergebnisse können sich sehen lassen. Also, um Ihnen kurz und bündig zu antworten: Bisher haben wir nur gute Therapeuten. Sobald die systematische Datensammlung beginnt, werden neue hinzukommen. Ich bin gespannt, ob ich Ihre Frage irgendwann beantworten kann, welche Qualität unsere Therapeuten im Vergleich zu andern haben werden.


Dr. Schaub: Im Ernst: Sie haben vollkommen recht. Die Welt ist nun mal so. Aber wie schon gesagt: Wer bei uns mitmachen will, muss hohen moralischen Ansprüchen genügen. Ich hoffe, es gelingt uns, weiterhin Mitarbeiter zu finden, die sich diesem Ethos verpflichtet fühlen. Wenn ein Arzt oder Therapeut aus finanziellen Gründen über Jahre einen Patienten mit Medikamenten behandelt, wohlwissend, dass dieser durch eine andere Heilmethode geheilt werden könnte, gehört er nicht in unseren Kreis. Oberste Richtschnur muss der Eid des Hippokrates sein, der besagt: “Ich schwöre, für meine Patienten stets das beste zu tun.” Im Sinne vonmüsste ergänzt werden: “... Und wenn es für den Patienten besser ist, zu einem anderen Heiler zu gehen, dann schicke ich ihn dorthin.”


Dr. Schaub: Dies hängt natürlich stark davon ab, wieviele Anfragen eingehen. Im Anfangsstadium ist eine Internet-Beratung kaum denkbar, da zunächst ein Team von Spezialisten gebildet werden muss, um täglich eine Vielzahl von Anfragen zu beantworten. Fürs erste bieten wir nur persönliche Beratungen an, sei es telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch.


Dr. Schaub: Der Tarif für eine telefonische Beratung liegt bei 3.50 sfr oder 1.80 Euro pro Minute. Perönliche Beratungen werden nach kantonalem Tarif abgerechnet mit circa 100 sfr pro halbe Stunde.


Dr. Schaub: In diesem Krankheitsstadium gibt es “offiziell” bestimmt keine Hoffnung mehr, und selbstverständlich würde auch hier an Grenzen stossen Falls jemand Unterstützung für das Wohlbefinden sucht, können verschiedene Methoden wie Fussreflexzonenmassage, Reiki, Bachblütentherape, Geistheilung, Homöopathie angeboten werden. Aber bitte: ohne Garantien.


Dr. Schaub: Um auf den Anfang unseres Interviews zurückzukommen: Wenn mir jemand sagt, dass er mit Autos fliegen kann, dann glaube ich es, sobald ich es gesehen habe. Und wenn ein Geistheiler meinen Sohn von seiner Nahrungsmittelallergie befreit - und dies innerhalb einer kurzen Sitzung, die schon fast ein Jahr zurückliegt -, dann will ich wissen, ob dies ein Einzelfall ist. Und wenn ich verschiedene weitere Patienten sehe, denen dasselbe widerfährt, dann werde ich nicht nur stutzig, sondern dann glaube ich auch, was ich sehe. So einfach ist das, nicht?


Myriam W., Berchtesgaden


 
 
 

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