Veraenderte Bewusstseinszustaende - ein Ueberblick
- Harald Wiesendanger
- 22. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Okt.

Im normalen Wachzustand erfahren wir uns selbst als etwas, das innerhalb seines physischen Körpers existiert, klar abgegrenzt von anderen Personen und dem Rest der Welt. Wir sind dort, wo er sich befindet. Unsere Umgebung nehmen wir so wahr, wie seine Sinnesorgane sie uns vermitteln. Wir bewegen uns im dreidimensionalen Raum nicht anders, nicht weiter als er. Wir schreiten mit ihm in der linearen Zeit unumkehrbar aus der Vergangenheit in die Zukunft voran. Was war, existiert nicht mehr; was sein wird, existiert noch nicht. Zwar können wir uns Geschehenes wieder ins Gedächtnis rufen und uns Bevorstehendes vorstellen - doch nur die Gegenwart erfahren wir unmittelbar.
In veränderten Bewußtseinszuständen hingegen verschieben sich solche Grenzen auf vielfältige Weise: zum Beispiel im Träumen und Tagträumen; im hypnagogen Zustand, einem Dämmerzustand zwischen Wachen und Schlafen; in der Meditation; in Trance; in Ekstase; im Rausch; im Zustand der Besessenheit; in Augenblicken der Erleuchtung; und weiteren.

Die besonderen "transpersonalen" Erfahrungen, die uns in solchen Zuständen über die Grenzen unseres alltäglichen Wachbewußtseins hinausführen, hat der tschechische Psychiater Stanislav Grof in seinen Büchern Topographie des Unbewußten (1978) und Das Abenteuer der Selbstentdeckung (1987) systematisch erfaßt und unterteilt. (Siehe Literaturhinweise ). Jede dieser Erfahrungen kann spontan auftreten; Grof gelang es, sie bei seinen Klienten im psychotherapeutischen Rahmen auszulösen - anfangs mit Hilfe von psychedelischen Drogen, später auch durch eine Kombination von kontrolliertem Atmen, Körperarbeit, Musik und anderen klanglichen Mitteln. (Siehe Techniken zur Bewußtseinsveränderung). Er unterscheidet zwei große Gruppen von Erfahrungen:



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