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Esoterik
allgemein


Esoterik: eine zukunftsgestaltende Kraft?

 

Vortrag beim Kongress “Visionen”/
                                                                   17. Internationale “Psi-Tage”
                                                             am 30. November 1999 in Basel

 


eso3   Haben wir zu Beginn des dritten Jahrtausends wirklich “das Ende aller Utopien” erreicht, wie Kulturhistoriker neuerdings behaupten?
Dagegen setzt die esoterische Bewegung die Utopie des “Neuen Zeitalters”: einen kühnen Traum, den immer mehr Menschen mitträumen, weil er ihnen den Sinn für den Sinn wiedergibt - und damit den Glauben an eine bessere Zukunft.

   Eine Kraft, die "Zukunft gestaltet", will die Esoterikbewegung sein. Das verspricht eine Menge, klingt allerdings auch reichlich phrasenhaft. "Zukunft gestalten" - das könnte auch auf einem Wahlplakat von Herrn Blochers Rechtsnationalen (SVP) stehen; und ebensogut gäbe es ein Parteitagsmotto für Freisinnige, Sozial- und Christdemokraten her. "Zukunft gestalten": Jeder will es, jeder verspricht es, doch keiner kann es so recht.

 Und irgendwie scheint das in der Natur der Sache zu liegen. Wie schwierig ist es doch, auch nur seine eigene, ganz persönliche Zukunft zu gestalten! Gehören auch Sie zu denen, die sich regelmäßig zu Silvester eine Menge fürs neue Jahr vornehmen - und 365 Tage später dann rückblickend feststellen, wie wenig daraus geworden ist? Wie sehr auch dieses Jahr wieder geprägt war von mancherlei unvorhersehbaren Ereignissen, Erfahrungen, Begegnungen, von plötzlich auftauchenden Chancen und Hindernissen, die all unsere sorgsam durchdachten Zukunftspläne durchkreuzt haben, die neue Wege eröffnet und bisherige verbaut haben?
   Aber wenn "Zukunftsgestaltung" schon im allerprivatesten Bereich eine müßige Illusion scheint - wieviel mehr ist sie das, wenn es uns um die Zukunft der Menschheit geht, um die Lösung der drängendsten Probleme auf unserem Planeten? Um Ihnen dazu nur ein paar wenige bezeichnende Zahlen zu nennen:
   - Stichwort KRIEG: Seit Ende des Zweiten Weltkriegs sind 19 Millionen Menschen in kriegerischen Auseinandersetzungen umgekommen; und allein in diesem Jahr kämpften mindestens 300.000 Kinder in  bewaffneten Konflikten. Konnten wir, Sie und ich, dagegen etwas tun? Werden Sie - oder Sie - oder Sie - irgendeinen Kriegstoten des nächsten Jahrhunderts verhindern können, sofern Sie sich bloss ganz viel Mühe geben?
   - Stichwort HUNGER: Seit Oktober 1999 bevölkern über 6 Milliarden Menschen diesen Planeten. (Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es erst 1,6 Milliarden, in 50 Jahren könnten es 9 bis 12 Milliarden sein.) Von ihnen hungern 800 Millionen, darunter eine Viertelmilliarde Kinder. Was können wir schon dagegen tun?
   - Stichwort MENSCHENRECHTE: In 53 Staaten - von Afghanistan über die Volksrepublik China bis zum Sudan - werden sie laut Amnesty International systematisch mißachtet. In 125 Ländern werden Häftlinge gefoltert oder mißhandelt. Können Sie auch nur einen davor schützen?
   - Stichwort UMWELTZERSTÖRUNG: Auch heute wieder haben wir 20 Tierarten und 50 Pflanzenarten ausgerottet. Auch heute wieder haben wir 20.000 Hektar Wüste zusätzlich produziert. Auch heute wieder werden 86 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden durch Erosion zerstört. Die Lufthülle unserer Erde enthält heute 150 Milliarden Tonnen mehr Kohlendioxid als vor der Industrialisierung. Der "Treibhauseffekt" beschert uns schon jetzt regelmäßig die wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Das Polareis schmilzt, der Meeresspiegel steigt, und gewaltige Überschwemmungen drohen. Halten Sie all das auf?
   - Stichwort KERNENERGIE: Die Chancen auf ein zweites "Tschernobyl" stehen gut - vielleicht nicht gerade in Kaiseraugst oder Obrigheim, wohl aber irgendwo in Osteuropa. Längst werden Anleitungen und Materialien zum Bau von Atombomben illegal in die blutigen Hände von Diktatoren gespielt - und jeder wahnsinnige Terrorist, der morgen vielleicht Berlin, Bern oder Wien ausradieren will, kann sie inzwischen schon aus dem Internet herunterladen. Können Sie das verhindern?
   - Stichwort WASSERKNAPPHEIT: Jährlich sterben 5,3 Millionen Menschen, weil sie kein sauberes Trinkwasser haben. Stillen Sie ihren Durst?
   - Stichwort MASSENARMUT: In den 48 unterentwickeltsten Ländern der Erde (den “Least Developed Countries” LDC, nach einer Klassifikation der Welthandelsorganisation WTO) liegt das Jahreseinkommen pro Kopf bei durchschnittlich 228 Dollar - wobei es sich von 1980 bis 1996 gerade mal um 1 Dollar erhöht hat. Können Sie ´was drauflegen?
   - Stichwort KRIMINALITÄT: Allein in Europa liegt der geschätzte Jahresumsatz der organisierten Kriminalität bei 340 Milliarden US-Dollar, wobei die Russen-Mafia mit 210 Milliarden Dollar die Spitzenposition hält. In Russland kontrollieren inzwischen 9000 Banden mit über 100.000 Mitgliedern rund 40.000 Wirtschaftsunternehmen, darunter Banken, Börsen, Messeplätze, Energie- und Rohstoffproduktion. Können Sie all dem ein Ende machen?
   - Stichwort GESUNDHEIT: In der Schweiz fließen inzwischen 10,7 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts ins Gesundheitswesen - das ist Weltspitze, knapp vor Deutschland. Trotzdem leidet mindestens jeder zweite Erwachsene an mindestens einer chronischen Erkrankung, vor deren “Therapieresistenz” die Hi-Tech-Medizin kleinlaut kapituliert. Wird an Ihnen unser Heilwesen genesen?

   Undsoweiter, undsofort.
Jedes dieser Probleme scheint von einer derart monströsen Komplexität, daß es in den meisten von uns das Gefühl der Überforderung, der Ohnmacht, der Resignation hinterläßt, je länger wir darüber nachdenken und mitfühlen.

   Was tun?
Sollten wir es mit einem Ausspruch halten, der keinem Geringeren als Albert Einstein zugeschrieben wird: "Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug." Also sich einfach nicht darüber grämen, was werden wird? Haben wir denn nicht schon genug damit zu tun, im Hier und Jetzt einigermaßen zurechtzukommen? Und gilt es nicht gerade unter Esoterikern vielfach regelrecht als Lebenskunst, nur im Augenblick, der Gegenwart, zu sein?
   Aber vielleicht wäre der Welt z.B. die nukleare Kriegsdrohung erspart geblieben, wenn Atomphysiker seit den dreißiger Jahren an die Zukunft gedacht hätten, nachdem sich abzeichnete, daß die Kernspaltung technisch beherrschbar wird. Ich jedenfalls interessiere mich sehr für die Zukunft; schließlich werde ich den Rest meines Lebens in ihr verbringen.

   Oder veredeln wir unsere Neigung, nichts zu tun, weil eh nichts getan werden kann, lieber durch einen philosophischen Determinismus? Müssen wir begreifen und hinnehmen lernen, daß alles irgendwie vorherbestimmt ist - und dass Zukunft deshalb wörtlich zu nehmen ist als etwas, das auf uns zukommt? Gerade in der Esoterikszene ist auch diese Grundhaltung durchaus populär; hier kommt sie in einer optimistischen und einer pessimistischen Variante daher.
   - Für die Optimisten steht fest, dass wir uns mit Notwendigkeit auf ein "New Age" zubewegen, das zudem unmittelbar bevorsteht, weil wir ja vom "Fische-" ins "Wassermann-Zeitalter" übertreten.
   - Für die Pessimisten, all die kleinen und großen Nostradamusse, ist der Weltuntergang ausgemachte Sache: An der Apokalypse führt sowieso nichts vorbei, lediglich beim Datum kann man sich schon mal ein wenig verrechnen.
Oft treten beide Haltungen auch in Kombination auf: erst der Untergang als "reinigendes Feuer", anschliessend das Paradies auf Erden.
   Ist das der Weisheit letzter Schluß? Nein, denn im Grunde ist Determinismus zutiefst unesoterisch. Wäre alles vorherbestimmt und geschähe von selbst, so bliebe für unsere Freiheit kein Spielraum mehr. Wären wir aber unfrei, dann auch nicht für das verantwortlich, was wir tun (oder unterlassen); trügen wir aber keine Verantwortung für unser Handeln, so wäre persönliches Wachstum, das Abarbeiten von Karma gar nicht möglich - denn dieses beruht auf der selbstbestimmten Wahl zwischen Alternativen, dem Begehen von Fehlern, und dem Lernen daraus.
 
  Es ist durchaus etwas zu tun, zu verändern. Denn die Zukunft ist offen, und die Geschichte steckt voller Lehrbeispiele dafür, was einzelne Menschen erreichen können, die Vision und Tatkraft verbinden. Denken Sie nur an die Ursprünge der Demokratie, der Menschenrechts-bewegung, der Friedens- und Umweltbewegung, der Frauenemanzipation, des Kampfs gegen Rassismus, des Endes des "Kalten Kriegs". Es ist immer besser, eine Kerze anzuzünden, statt über die Dunkelheit zu jammern - und jeder von uns ist imstande, ein Streichholz an einen Docht zu halten.
   Gut und schön, werden Sie sagen, aber nicht jeder von uns heißt Gandhi, Gorbatschow oder Martin Luther King. Was können wir, Sie und ich, jeder einzelne von uns zur Zukunftsgestaltung beitragen? Müssen wir neue Parteien gründen oder uns in bestehenden hocharbeiten, bis wir an den Schaltstellen der Macht angelangt sind? Sollen wir Demonstrationen anzetteln? Oder endlich jenes visionäre Buch schreiben, auf das die Menschheit sehnsüchtig wartet?
Nein. Alledem liegt der Irrtum zugrunde, daß ein grundlegender Wandel nur möglich ist, wenn einzelne etwas Großes tun. Wie wäre es denn, wenn viele etwas Kleines tun?
   Versuchen wir doch, so zu denken, zu handeln und zu sein, wie wir uns Menschen in einer besseren Zukunft vorstellen - statt bloss darüber zu reden. Versuchen wir, die Ziele zu leben, die uns am Herzen liegen, statt sie bloss zu propagieren; versuchen wir, die eigenen Werte und Ideale wahrhaftig zu verkörpern. Damit geben wir ein Beispiel, wir schaffen ein ansteckendes Vorbild.
   Auch dies ist eine Form, Zukunft mitzugestalten - nicht die spektakulärste, aber vermutlich die nachhaltigste. Unterschätzen wir nicht Ihre Effizienz! Hier im Saal sitzen etwas mehr als 1000 Menschen. Stellen Sie sich vor, jedem von uns gelänge es, innerhalb eines Jahrzehnts auch nur einem einzigen Mitmenschen - vielleicht dem eigenen Kind, oder dem Partner, dem Freund, einem Verwandten, einem Nachbarn - irgendjemandem einen Anstoß zu geben, sein eigenes Leben zu überdenken und neu auszurichten. Diesem wiederum gelänge das gleiche in seinem sozialen Umfeld. Dann könnten wir doch gemeinsam, rein rechnerisch, nach 10 Jahren immerhin 10.000 Menschen "angesteckt" haben, nach 20 Jahren 100.000, nach 30 Jahren 1 Million usw., nach 70 Jahren 1 Milliarde - und Ende des 21. Jahrhunderts käme dann bestimmt der ganze Globus zu den Basler Psi-Tagen, um uns für die Initialzündung zu danken.
   Bevor wir derartige Gedankenspiele als naiv belächeln, sollten wir aufmerksamer Zeitung lesen. Darin hätten wir in den vergangenen Monaten ein höchst spannendes Lehrstück finden können: nämlich das Drama um die Falun Gong-Bewegung in der Volksrepublik China. Wieso verfolgt die Pekinger Regierung Bürger als Staatsfeinde, die sich allem Anschein nach nichts weiter zu Schulden kommen lassen, als täglich eine meditative Atemgymnastik zu betreiben und im übrigen ein paar sonderbare religiöse Überzeugungen zu hegen? Wieso werden solche Menschen neuerdings blutig niedergeknüppelt, wo immer sie friedlich zusammenkommen, und zu Tausenden in Arbeitslager gesteckt, ohne Haftbefehl, ohne Prozeß? Die Antwort lautet: (1.) Weil sie sich beharrlich darum bemühen, auf ihrem meditativem Weg, oder Irrweg, "bessere" Menschen zu werden; weil sie unbeirrbar ein - wie sie sagen - "bescheidenes, ehrliches Leben" anstreben, in einer Zeit, die ihres Erachtens von Dekadenz und Verfall bestimmt ist. Und (2.) weil es schon so viele sind - manchen Schätzungen zufolge bereits 80 Millionen allein innerhalb Rotchinas. Wenn Menschen in so großer Zahl ihr Glück ausserhalb vorherrschender Ideologien suchen, werden sie frei: sie geraten außer Kontrolle, weil sie sich innerlich unabhängig machen von einem politischen System, dessen Macht darin gründet, daß es ein Glücksmonopol beansprucht und durchsetzt. Spirituell gereifte Menschen, denen die Verlockungen eines solchen Systems ebenso gleichgültig sind wie dessen Sanktionen, fügen sich zu einer politischen Zeitbombe zusammen - und zwar überall, nicht nur für Diktaturen, sondern letztlich für jedes System der Erde. Wer dafür noch Beweise braucht, findet sie mühelos in der Geschichte des Christentums. Das ist "Zukunftsgestaltung von unten".

   Was kann Esoterik zu einer solchen Zukunftsgestaltung beitragen?
   -  Nicht unbedingt ein "Zukunftssinn", der paranormal künftige Gefahren erkennt - denn unser "drittes Auge" ist chronisch trüb und unzuverlässig.
   - Auch nicht magische Mittel, erwünschte Ziele herbeizuführen. Da empfahl z.B. eine Reiki-Meisterin im Frühjahr angesichts des Balkankrieges, man solle doch gegen das Elend im Kosovo (Zitat "Friedenssymbole in die Luft geben oder sich einen Energieball vorstellen, der dann zum Einsatz kommen soll, wenn es notwendig ist" (Zitatende). Offenbar verkennt sie, dass wir von einem Dasein als reine Geistwesen in einer rein geistigen Welt noch weit entfernt sind.
   Aber wie sonst könnte Esoterik mithelfen, "Zukunft zu gestalten"? Indem sie eine Ahnung dafür weckt - oder wieder gibt -, daß das eigene Leben, wie die Menschheitsgeschichte überhaupt, Sinn und Ziel hat. Daß dieser Sinn darin liegt, zu jener Einheit zurückzufinden, aus der wir alle hervorgegangen sind. Und daß der wichtigste Entwicklungsschritt auf diesem Weg darin besteht, lieben zu lernen. Wer lieben kann, dem fällt es leicht, jene einfache Goldene Regel zu beherzigen, die alle Weltreligionen übereinstimmend lehren: So zu handeln, wie man selbst behandelt werden will. Etwas Revolutionäreres gibt es nicht.
   Unter Kulturhistorikern und sonstigen Intellektuellen ist neuerdings die trübe Diagnose vom Ende aller Utopien “in”, ja sogar vom nahen "Ende der Geschichte". Spätestens mit dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums, so heißt es, seien die gesellschaftlichen Träume vom besseren Leben gestorben. Alle großen Utopien der Menschheitsgeschichte - von individueller Freiheit und Selbstentfaltung, Gleichheit und Gerechtigkeit, Demokratie und allgemeinem Wohlstand, dem Primat des Wissens, dem technischen Fortschritt bis hin zur völligen Beherrschung der Natur - all diese Utopien hätten sich inzwischen teils schon als unrealisierbar erwiesen, kläglich gescheitert an der Wirklichkeit - teils hätten sie sich bereits erfüllt oder stünden kurz davor. Typisch für diesen Standpunkt ist zur Zeit der französische Historiker Georges Minois, der seinen hochgelobten 832-Seiten-Wälzer "Geschichte der Zukunft" mit dem Satz beschließt: "Das Ende des 20. Jahrhunderts hat keine Utopien mehr, weil es keine Illusionen mehr hat."

   Und genau dies ist nicht wahr. Kern der esoterischen Bewegung ist eine positive Utopie - nämlich die eines "Neuen Zeitalters" -, und der anhaltende Erfolg dieser Bewegung, die längst nicht mehr als bloße "Welle" abgetan werden kann, hängt mit der außerordentlichen Faszination zusammen, die ihre Utopie auf eine wachsende Zahl von Menschen ausübt und in ihren Bann zieht. Zudem stillt sie nicht nur ein metaphysisches Bedürfnis - das tut auch die christliche Utopie des kommenden "Reiches Gottes" -, sondern es gelingt ihr anscheinend, dreierlei miteinander zu verbinden:
   - die Essenz aller Weltreligionen
   - die Möglichkeit, Transzendenz unmittelbar zu erfahren
   -  die wissenschaftliche Stützung durch erforschbare Daten, wie sie die Parapsychologie seit über einem Jahrhundert beibringt.
So verbinden sich in der esoterischen Bewegung Sinngebung, Ökumene, intuitive Erfahrung und empirische Wissenschaft. Steht sie, an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend, mit dieser Synthese nicht konkurrenzlos da?

   Mit anderen Worten: Wenn die Esoterikbewegung Zukunft hat, dann weniger deshalb, weil sie Anomalien produziert, an denen der Wissenschaftsbetrieb auf die Dauer nicht vorbeikommt: "Psi-Phänomene" wie Klopfgeister oder psychokinetisch verbogene Löffel, levitierende Yogis oder schrumpfende Tumoren unter aufgelegten Händen. Denn all diese Phänomene stehen letztlich nicht außerhalb der Natur, sondern sind Teil von ihr. Und deshalb wird der Wissenschaftsbetrieb diese Phänomene, sobald er sie ernst nimmt, auf kurz oder lang vereinnahmen, schlucken, entzaubern - bis am Ende nur noch physikalische Phänomene übrigbleiben, die irgendwann keine größere Faszination mehr auslösen werden als Radiowellen, elektrischer Strom oder Magnetfelder. Nein, wenn die Esoterikbewegung Zukunft hat, so deshalb, weil sie noch den Mut zur Utopie hat: Einer Welt, die vor lauter Nachdenken kaum noch zum Vordenken kommt, verheisst sie ein "Neues Zeitalter", in dem wir Potentiale in uns entdecken und entfalten, durch die wir immer schon mit einer höheren Wirklichkeit verbunden waren - und auf die wir uns zubewegen, je mehr wir uns dieser inneren Potentiale bewußt werden und sie entwickeln. So könnte die Menschheit den Sinn für den Sinn wiederfinden - und damit reif werden für eine lebenswertere Zukunft, in die sie zielbewusst fortschreitet, statt bloss in sie hineinzutaumeln.

   Ob allerdings ausgerechnet die New Age-Utopie dereinst das Paradies auf Erden bringen wird, darf durchaus kritisch hinterfragt werden -  gerade angesichts manch schlimmer Auswüchse in der Esoterikszene. Das Licht am Ende des Tunnels - es könnte immer auch ein entgegenkommender Zug sein.

 

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