| | Eingangs kommt Pfr. Jürgen Fliege auf die Sendung vom 28. Januar zurück:
FLIEGE-Redaktion:
Wie fiel aus Ihrer Sicht denn die Resonanz auf die erste Sendung aus? Wiesendanger: Knapp zwei Wochen lang war sie enorm, auch wenn ich bestimmt nicht ganz so viel zu tun hatte wie die Heiler, die in der Sendung vorgestellt wurden, denn bei denen gingen zum Teil weit über 1000 Hilferufe ein. Aber auch bei mir klingelte das Telefon tagelang zum ersten Mal gegen 7 Uhr morgens und zuletzt gegen Mitternacht. Wenn´s so weitergegangen wäre, hätte ich vermutlich bald einen guten Heiler nötig gehabt - wegen Knoten und Brandblasen auf der Zunge. Aber inzwischen hat sich der Sturm gelegt.
Gemeldet haben sich bei mir vornehmlich Menschen, die zum allerersten Mal ernsthaft erwogen, zu einem Heiler zu gehen – unter dem Eindruck der ersten Sendung, die sie beeindruckte und überzeugte. Durchweg waren es gerade nicht esoterisch Vorbelastete, sondern Hilfesuchende aus allen
Bevölkerungsgruppen, von der Rentnerin über den Handwerksmeister bis hin zum Rechtsanwalt und Physikprofessor, und sogar mehrere Ärzte waren darunter.
Sie alle konnte ich in ihrem Interesse nur bestärken – weil es keinen vernünftigen Grund gibt, sich nicht auf Geistiges Heilen einzulassen. Denn es hilft bei nahezu jedem Leiden, auch wenn vollständige Genesungen eher die Ausnahme als die Regel sind. Aber jede noch so kleine Chance ist ja immer noch besser als überhaupt keine mehr.
Interessant
fand ich, welche Fragen am häufigsten vorkamen – aber auch, welche Fragen mir kaum oder gar nicht gestellt worden sind.
1. Viele Anfrager wollten wissen, wie sie Kontakt zu den speziellen Heilern finden, die in der Sendung vom 28. Januar vorgestellt worden sind.
Ihnen musste ich sagen, was ich Hilfesuchenden auch sonst ans Herz lege:
Laufen Sie nicht echten oder vermeintlichen
“Stars” hinterher, die in den Medien gerade einen großen Auftritt hatten! Fast immer sind sie zu überlaufen und zu weit weg. Außerdem übersieht man dabei womöglich den namenlosen Heiler, der gleich um die Ecke wohnt: Vielleicht kann er genausoviel, bloß ist er bisher noch keiner Redaktion aufgefallen, und ohnehin würden ihn keine zehn Pferde vor eine Fernsehkamera bringen, weil er lieber in Ruhe weiterarbeiten will.
2. Die Zuschriften und Anrufe, die mich besonders berührt
haben, waren verzweifelte Hilferufe in höchster Not: Sie betrafen Patienten, die sich im Endstadium von Krebs oder anderen schweren Krankheiten befanden; teilweise lagen sie sogar schon im Koma. Nun sollte ein Heiler noch rasch ein “Wunder” vollbringen.
Aber Geistheiler sind keine “Wunder”heiler – und deshalb sollte man sie nicht erst einschalten, wenn aus ärztlicher Sicht schon alles
zu spät ist. Der vielzitierte “letzte Strohhalm” reißt fast immer, wenn man kurz vor dem Ertrinken danach greift. Je früher Heiler helfen dürfen, desto mehr erreichen sie erfahrungsgemäß.
3. Besonders häufig kam auch die Frage: “Welche Heiler sind bei meinem speziellen Leiden denn besonders gut?”
Daraufhin konnte ich nur wiederholen, was auch in meinen Büchern steht: Unter
Heilern gibt es keine ausgesprochenen “Spezialisten”, anders als bei Fachärzten. Heiler sind Generalisten: Sie behandeln nicht Krankheiten, sondern Kranke. Der Person als Ganzer führen sie ein vorerst rätselhaftes physikalisches Etwas zu – etwas, das sie selbst “heilende Energie” nennen -, und dieses Etwas fließt anscheinend wie von selbst dorthin, wo es am dringendsten benötigt wird.
Bezeichnend fand ich, welche Fragen mir nicht
gestellt wurden.
Kein einziger Ratsuchender fragte mich nach einer Erklärung für Geistiges Heilen. Von niemandem hörte ich: Wie kann ich mich darauf einlassen, solange ich nicht weiß, wie es überhaupt möglich sein soll? Den meisten Patienten ist das bestehende Theoriedefizit offenkundig einerlei, und in dieser pragmatischen Haltung kann ich sie nur bestärken: Warum sollten wir uns nicht eines nützlichen Instruments bedienen, auch wenn uns
schleierhaft ist, wie es funktioniert? Andernfalls müssten die meisten von uns auch von Computern, Handies und Mikrowellenherden die Finger lassen.
Bedauert habe ich hingegen, dass kein einziger Anfrager wissen wollte, wie Heiler vorgehen. Mittlerweile werden Hunderte verschiedener Methoden praktiziert, die sich zum Teil gravierend voneinander unterscheiden (siehe Das Große Buch vom Geistigen Heilen und Fernheilen, Band 1); über diese Vielfalt sollten sich Hilfesuchende zumindest einen groben Überblick verschaffen, ehe sie ihre Wahl treffen. Wer mehr weiß, profitiert auch mehr. Zum Beispiel ist ein strenggläubiger Katholik bei einem christlichen Gebetsheiler
bestimmt besser aufgehoben als ein entschiedener Atheist. (Was nicht ausschließt, dass auch Atheisten bei dieser Gelegenheit die Erfahrung machen, wie gut Fürbitten tun können.) Und wem die Geisterwelt Angst macht, sollte Heiler meiden, die vor einem spiritistischen Hintergrund arbeiten. Auch gibt es bestimmte Heilerschulen, bei denen das Risiko, an unerfahrene Möchtegerns zu geraten, von vornherein besonders groß ist: zum Beispiel bei Reiki, dem “Prana-Heilen” oder dem westlichen
Neoschamanismus, die ihre Azubis oft schon nach wenigen Kurstagen mit “Diplomen” ausstatten und zu “Meistern” befördern.
In der Sendung vom März 2004 stellte der Arzt Dr. Klaus-Peter Schlebusch aus Essen, Gründer und Erster Vorsitzender der “Gesellschaft zur Dokumentation für Naturheilverfahren” (ZDN; www.zdn.de) die Thermografie vor – ein bildgebendes Verfahren zur
Wärmemessung an der Hautoberfläche mittels einer hochempfindlichen Infrarotkamera, die Temperaturveränderungen bis auf ein Zehntel Grad Celsius genau einfangen kann – und demonstrierte, wie sie dazu eingesetzt werden kann, um Wirkungen Geistigen Heilens zu objektivieren. Während eine anwesende Heilerin, die Arztgattin Christa Klettner, einem Studiogast die Hände auflegte, machte Schlebuschs Kamera eine Temperaturveränderung der behandelten Hautpartie, aber auch anderer Körperregionen
sichtbar. Ähnlich angelegte Live-Tests hatten schon beim 6. Weltkongress für Geistiges Heilen (21. Internationale Psi-Tage) Ende November 2003 in Basel für Aufsehen gesorgt.
Gemessen und ausgewertet werden dabei elektromagnetische Abstrahlungen des menschlichen Körpers im Infrarotbereich: langwelliges Licht oberhalb der Wahrnehmungsgrenze unserer Augen, mit
Wellenlängen, die sich von 760 nm (Nanometer = 10-9 Meter) bis ins Mikrowellengebiet erstrecken. Medizinisch aufschlussreich sind solche Messwerte, weil sie mit veränderten Temperaturen und Temperaturverteilungen im Organismus in Teilbereichen oder insgesamt einhergehen – und Kranke andere Temperaturprofile aufweisen als Gesunde. “Verschiebungen im thermischen Profil bedeuten Störungen”, erklärt Schlebusch.
FLIEGE-Redaktion:
Was halten Sie von Thermografie als Beweismittel für Geistige Heilwirkungen?
Siehe dazu “Geistiges Heilen - die häufigsten Fragen”
Kann man “Heilenergie” messen?
Siehe dazu “Geistiges Heilen - die häufigsten Fragen”
Ebenfalls in der “Fliege”-Sendung vom März 2004 vorgestellt wird die polnische Heilerin Nina Dul, der nachgesagt wird, sie könne “die Aura” von Menschen “sehen” - und daraus Erkrankungen
“ablesen”.
FLIEGE-Redaktion:
Können Heiler hellsichtig Krankheiten erkennen?
Siehe dazu “Geistiges Heilen - die häufigsten Fragen” |
