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Unter dem Strich: Wo steht die Forschung über Geistiges Heilen heute?
(1)


Akribie kann nerven - den, der sich um sie bemüht, ebenso wie jene, um derentwillen er es tut. Von ihr zeugt jedenfalls eine ungeheure Fleißarbeit, mit der Daniel Benor die Diskussion um Geistiges Heilen maßgeblich beeinflusst, vielerorts überhaupt erst in Gang gebracht hat. Seit den achtziger Jahren sammelt, sichtet und bewertet der amerikanische Arzt und Heiler, der zeitweilig in London lebte und 1998 wieder in die USA zurückkehrte, systematisch sämtliche Forschungsergebnisse zum Phänomen Geistheilung, die seit den fünfziger Jahren in Fachzeitschriften gehobenen Niveaus, in Anthologien und Tagungsbänden, als Dissertationen oder Diplomarbeiten veröffentlicht worden sind - zumindest im angelsächsischen Raum. Auch wenn ihm dabei etliche Studien aus China, Japan, dem ehemaligen Ostblock, Frankreich, Italien und auch Deutschland durch die Lappen gegangen sind, sucht seine Sammlung bisher ihresgleichen. Sie verlagert die Aufmerksamkeit weg von einzelnen Daten, wie sie in den vorangegegangenen Kapiteln im Vordergrund standen, und schärft den Blick fürs Ganze. Denn jede Einzelstudie kann höchst imposant erscheinen - aber beträchtlich an Aussagekraft einbüßen, sobald sie im Rahmen sämtlicher wissen-schaftlicher Bemühungen betrachtet wird, sich ihrem Objekt anzunähern. Machen beispielsweise die sechs klinischen Doppelblindtests mit positivem Ausgang, die im Kapitel Wie Geistiges Heilen auf Versuchspersonen wirkt gelobt worden sind, hundert, fünfzig oder zehn Prozent aller derartiger Studien aus? Und was bliebe von ihrem Glanz, wenn der Rest ihren Ergebnissen widerspräche?

Bis 1990 hatte Benor bereits über 150 kontrollierte Experimente zusammengetragen, die er im selben Jahr in der Fachzeitschrift Complementary Medical Research in einem ersten Überblick vorstellte. Drei bzw. vier Jahre später erschienen bei einem Münchner Verlag, der bald darauf die Segel strich, die zwei ersten von vier geplanten Bänden seines Healing Research. Als ein amerikanischer Verlag 2002 dieses Werk mit wesentlichen Erweiterungen und dem programmatischen Titel Spiritual Healing - Scientific Validation of A Healing Revolution neu herausgab, war Benors Sammlung bereits auf 191 Experimente angeschwollen, die innerhalb von 138 Studien stattgefunden hatten. Neben Hypnose, Homöopathie und Akupunktur erweist sich Geistiges Heilen somit als eine der besterforschten komplementären Heilweisen überhaupt. Aber auch als eine der bestfundierten? Und wie steht es speziell mit dem Fernheilen?
Im vergangenen Jahrzehnt sind, vornehmlich im angelsächsischen Raum, bereits mehrere Artikel erschienen, die sich um einen Überblick über die bisher vorliegende Fernheilforschung bemühen. Manche konzentrierten sich auf rein klinische Studien (mit Patienten) - so Elisabeth Targ. Andere bezogen experimentelle Studien mit ein, in denen Fernheilwirkungen auf verschiedene biologische Parameter auch bei Gesunden erkundet wurden - so von Marilyn Schlitz und William Braud. Wieder andere, die den weitesten Bogen spannten, berücksichtigten auch Untersuchungen von geistigen Fernwirkungen (“Fernheilen”) auf nichtmenschliche Targets wie Pflanzen, Pilze und Bakterien. Am umfassendsten und detailliertesten ist Benors Überblick. Von den 191 Experimenten, die er berücksichtigt, belegen 83, also 43,4 Prozent, Heileffekte mit einer statistischen Signifikanz von “p kleiner als .01”, was bedeutet: Rein zufällig würden sie in weniger als einem von hundert Fällen auftreten. Bei weiteren 41, also 21,5 Prozent, liegt die Zufallswahrscheinlichkeit bei zwei bis fünf von hundert Fällen (“p kleiner als .02 - .05”). Demnach hätten annähernd zwei Drittel aller Versuche, 64,9 Prozent, signifikante Wirkungen nachgewiesen.

Aber was nützt die ausgeprägteste Signifikanz, wenn der Versuch wissenschaftlich minderwertig war? Selbst Tausende von Studien können sich zu einem Berg von "Schrott" auftürmen; und als solchen tun unerbittliche Kritiker wie der New Yorker Medizinprofessor Richard Sloan alle bisherige Forschung zum Fernheilen rüde ab. Also müssen wir beurteilen, wie gut das Material ist.

Über Qualitätsmerkmale einer empirischen Studie besteht unter Sozialwissenschaftlern weltweit ein weitgehender Konsens. Unter anderen muss sie kontrolliert durchgeführt sein: Die Ergebnisse in der Studiengruppe (auch "Interventions-" oder "Verumgruppe") müssen mit denen einer Kontrollgruppe verglichen werden, die sich im Idealfall nur in einer Hinsicht von der Studiengruppe unterscheidet: Bei ihr findet die betreffende Intervention nicht statt. Außerdem muss eine Randomisierung (von engl. randomization: Zufallszuordnung) erfolgt sein, d.h. die Versuchspersonen müssen den verschiedenen Gruppen, die in der Studie miteinander verglichen werden sollen, durch ein Verfahren zugeteilt werden, das jeder einzelnen Person die statistisch gleiche, von der Zuteilung anderer Personen unabhängige Chance gibt, in eine bestimmte Gruppe zu kommen.

Wann ist eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT: Randomized Controlled Trial) gut?

- Vor allem muss sie valide, d.h. "gültig" sein: Was sie messen soll, misst sie auch wirklich ("interne Validität). Und die erzielten Ergebnisse lassen sich verallgemeinern ("Generalisierbarkeit"), d.h. sie gelten nicht nur für die spezielle Stichprobe, die gerade untersucht wird, sondern darüber hinaus auch für die gesamte Population, die sie vertritt; z.B. zeigen sie nicht bloß Effekte, die ein besonderer Heiler bei dreißig "Zuckerkranken" erzielt, sondern die Auswirkungen von Geistheilen auf Diabetes allgemein. Dann sind die erzielten Ergebnisse auch "extern valide".

Literaturhinweise und ausführlichere Statistiken in Geistiges Heilen - Das Große Buch sowie Fernheilen, Band 2. Sie muss reliabel, d.h. "zuverlässig" sein: Wer die Studie mit denselben Forschungsmethoden unter gleichen Bedingungen wiederholt, muss die gleichen oder zumindest ähnliche Ergebnisse erzielen können.
(Der Frage, wie sinnvoll und hilfreich diese Kriterien sind, besonders wenn es ums Erforschen Geistigen Heilens geht, gehe ich im Kapitel 14 von Fernheilen, Band 2 nach.)

Wie überhaupt im Leben, so ist das Gute auch in der Wissenschaft nichts Absolutes, sondern eher ein handlungsleitendes Ideal: ein stets außer Reichweite liegendes Ziel, dem sich Forscher zumindest anzunähern versuchen, so gut es geht. Beispielsweise erweist es sich in der Praxis als schier unmöglich, eine sowohl intern als auch extern valide Studie durchzuführen: Je "gültiger" im einen Sinne, desto weniger im anderen. Deshalb müssen Prioritäten gesetzt werden - und im Zweifelsfall erhält eine möglichst hohe "interne" Validität den Vorzug.
In welchem Maße Forschungsergebnisse "intern valide" sind, wird gerne in Zahlenwerten ausgedrückt. Einen neuerdings häufig verwendeten Wert dieser Art hat der Mediziner Alex Jadad von der Universität Toronto, Kanada, 1998 eingeführt, weshalb er nach ihm benannt worden ist: den "Jadad-Score" (engl. score: Wert). Der "Jadad-Wert" kann zwischen 0 und 5 liegen: 0 wäre miserabel, 5 ausgezeichnet. Um ihn zu ermitteln, werden an eine Studie fünf Fragen gestellt:

- Wurde sie als randomisiert beschrieben?

- Wurde sie als doppelblind beschrieben?

- Wurden Ausfälle beschrieben?

- War die Verblindung sachgerecht?

- War die Randomisierung sachgerecht?

Für jedes Ja erhält die Studie einen Punkt (+1), bei einem Nein wird ihr einer abgezogen (-1). So kann ein Wert von 2 bedeuten, dass die betreffende Studie im Text als randomisiert (+1) und als doppelblind (+1) beschrieben worden ist, die Ausfallrate aber nicht begründet wurde (-1); obendrein mag die Verblindung bei ihr zwar sicher gewesen sein (+1), die Randomisierung erfolgte aber z.B. nach den Geburtstagen der Versuchspersonen, was für eine Verzerrung gesorgt haben könnte (-1). Jadad selbst bezeichnet Studien mit einem Score unter 3 als solche von schlechter Qualität - und in eben diesem Bereich müssten  Fernheilstudien samt und sonders anzusiedeln sein, wenn sie lauter "Schrott" wären.

Der Jadad-Score soll helfen, die Qualität einer Studie grob und schnell einzuschätzen; für eine vertiefende Beurteilung empfehlen sich feinere Instrumente. Gleiches gilt für die "Interne Validitätsskala" (Internal Validity Scale, IV-Score). Während der Jadad-Score nur drei Aspekte einer Studie erfasst - Randomisation, Doppelverblindung, Berichte über Ausfälle (dropouts) und Rücktritte -, setzt sich der IV-Wert aus sechs Teilbewertungen zusammen; dabei wird jeweils entweder 0, 0,5 oder 1 Punkt vergeben, je nachdem, ob und inwieweit folgende Anforderungen erfüllt sind:

-  Die Zuteilung erfolgte randomisiert.

-  Die Randomisierung wurde adäquat verborgen.

-  Die Ausgangswerte (baselines, d.h. die relevanten Merkmale der einzelnen Gruppen vor Testbeginn) sind vergleichbar.

-  Die Patienten wurden verblindet.

-  Die Untersucher wurden verblindet.

-  Die Wahrscheinlichkeit, dass die Ergebnisse allein schon aufgrund der Gruppenzuteilung selektiv verzerrt worden sind, ist gering.

Von den bislang veröffentlichten Überblicken über Studien zum Thema Geistiges Heilenbediente sich zumindest ein Teil wenigstens einer dieser beiden Scores.

Benor selbst bevorzugt eine eigene, fünfstufige Bewertungsskala, um die die Qualität der Studien abzuschätzen:

-  Zur Kategorie I gehören "exzellente" Studien. Sie arbeiten mit randomisierten und verblindeten Stichproben und legen die Daten, die ihre Resultate stützen sollen, vollständig offen.

- Die Kategorie II umfasst Studien, die "kleinere Mängel aufweisen, die allerdings als unbedeutend angesehen werden dürfen". Bei der AIDS-Studie von Targ/Sicher beispielsweise wurde anscheinend nicht überprüft, ob in den verschiedenen Zentren, von denen die HIV-Infizierten während der Heilperiode betreut wurden, die gleiche oder eine unterschiedliche medizinische Versorgung stattfand. Weil es aber zumindest zum Zeitpunkt der Studie noch gar keine medizinisch wirksame Aids-Therapie gab, dürften Behandlungsunterschiede, selbst wenn sie vorgelegen hätten, das Verhältnis von Heil- zu Kontrollgruppe nicht wesentlich verzerrt haben.

- Bei Studien der Kategorie III liegen "erhebliche" Mängel vor: Zum Beispiel liegt über sie kein detaillierter Forschungsbericht vor, sondern nur ein Abstract; oder wesentliche Angaben fehlen; oder sie liefert nur post hoc-Befunde, statt prospektiv angelegt zu sein. Ein solcher Makel haftet z.B. der Bentwich/Keitler-Studie an, bei der aus Patienten, die wegen eines Leistenbruchs operiert wurden, zwei Gruppen gebildet wurden: Die eine fernbehandelte ein erfahrener Heiler, die andere diente zur Kontrolle. Was nützt die Feststellung, dass der Heilungsprozess bei Fernbehandelten postoperativ sowohl psychisch als auch physisch deutlich besser verlief, wenn aus dem veröffentlichten Forschungsbericht nicht hervorgeht, ob die Patienten vollständig verblindet waren?

- Bei Studien der Kategorie IV fehlen entscheidende Elemente: zum Beispiel eine Verblindung oder jegliche Art von Randomisation; oder sie übersah offenkundig eine relevante Einflussgröße ("konfundierende Variable"), z.B. Unterschiede zwischen Test- und Kontrollgruppe beim Medikamentenkonsum, bei Art, Dauer oder Stadium der Erkrankung etc.

- Studien der Kategorie V waren so schlecht angelegt, dass das Auftreten von signifikanten Effekten von vornherein unwahrscheinlich war. Daran krankt zum Beispiel eine ansonsten tadellose Untersuchung von Marilyn Schlitz und William Braud, die Heilern strikte Zeitintervalle von gerade mal 30 Sekunden vorgaben, um Effekte zu erzielen.

Und so verteilen sich die Forschungsberichte, die Benor berücksichtigt, auf diese fünf Kategorien:

I     -  50
II    -    2
III   -  41
IV   -  39
V    -    6

Von den 50 "erstklassigen" Studien wiesen über Dreiviertel (76 Prozent), nämlich 38, signifikante Effekte nach. Bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) von ihnen, nämlich 29, liegt das Signifikanzniveau bei “p kleiner .01” oder noch höher; bei neun weiteren (18 Prozent) beträgt es immerhin noch “p kleiner .02 - .05”.

Speziell über das Fernheilen äußert sich Benor hier leider nur beiläufig. In Spiritual Healing listet er 21 Studien auf, die nach seinen Maßstäben "Fernheilwirkungen demonstriert haben", womit er vermutlich meint, dass sie Signifikanzen über “p kleiner .05” aufwiesen und in die Güteklassen I und II fielen. In einem 2000 veröffentlichten Überblicksartikel bespricht er 61 Fernheilstudien, leider ohne sie seinem Bewertungsschema zuzuordnen oder auch nur anzugeben, aus welcher Gesamtheit er nach welchen Kriterien ausgerechnet diese 61 zusammengestellt hat. Insofern bleiben seine Angaben unbefriedigend.

Ebenfalls um einen Überblick bemühte sich im Jahr 2000 der amerikanische Mediziner John Astin vom Kernan Hospital in Baltimore, gemeinsam mit zwei englischen Kollegen von der Universität Exeter. Dieses Team ermittelte teils durch Recherchen in mehreren wissenschaftlichen Datenbanken, teils in Gesprächen mit Experten auf diesem Gebiet alle Fernheilstudien, die bis Ende 1999 in ernstzunehmenden Fachzeitschriften erschienen waren - solchen, die für alle Beiträge vor der Veröffentlichung einen peer review veranlassten, sie also von Experten des betreffenden Forschungsgebiets gegenlesen und kritisch prüfen ließen. (Da sowohl die Datenbanken als auch die Experten aus dem angelsächsischen Sprachraum stammen, erfasste Astin dabei vornehmlich Forschungsarbeiten, die dort erschienen waren.) Dann wurden diejenigen Studien herausgefiltert, die vier Bedingungen erfüllten:

-  Sie arbeiteten mit randomisierten (nach Zufallsverfahren zusammengestellten) Stichproben,

-  sahen eine Placebo-Kontrolle vor,

-  waren klinischer (und nicht rein experimenteller) Natur und

-  galten Reaktionen von Menschen (und nicht etwa von kranken Tieren, von Pflanzen, Pilzen, Bakterien etc., die Benor allesamt mitberücksichtigte).

23 Studien mit insgesamt 2774 Patienten erfüllten diese Anforderungen. (Die Arbeiten von Krucoff und Cha/Lobo wurden dabei noch nicht berücksichtigt.) Davon hatten sich fünf mit dem Gebetsheilen befasst, elf mit der berührungslosen Variante des "Therapeutic Touch" und sieben weitere mit anderen Formen des Fernheilens. Von diesen 23 wiesen immerhin 13 statistisch signifikante Behandlungseffekte nach, neun zeigten keinen Vorsprung gegenüber Kontrollgruppen, und eine ging negativ aus.

Ebenfalls im Jahr 2000 erschien im Journal of Alternative and Complementary Medicine ein weiterer Überblick über diejenigen Studien, die Auswirkungen von Geistheilen auf Erkrankungen beim Menschen untersucht hatten. 59 machte der britische Mediziner Neil Abbott von der Universität Dundee in medizinischen Datenbanken und bibliographischen Hinweisen von Fachautoren ausfindig. Acht von ihnen genügten höchsten methodologischen Ansprüchen; fünf davon deuteten auf signifikante Heileffekte hin. Leider unterscheidet auch Abbot nicht zwischen Untersuchungen zum Kontakt- und Fernbehandeln.

Die zweite Metaanalyse nach Astin, die sich ganz auf klinische Fernheilstudien konzentrierte, erschien im Jahr 2001 als deutsch-schweizerische Koproduktion: Mark Ebneter von der Abteilung Naturheilkunde des Universitätsspitals Zürich und Markus Binder vom Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene hatten dazu in vier medizinischen Datenbanken 16 klinische, randomisierte Doppelblindstudien zum Fernheilen ausfindig gemacht. (Deutlich weniger als bei Astin waren es vor allem deshalb, weil "Therapeutic Touch"-Studien ausgeklammert wurden.)  Von diesen 16 erwiesen sich 12 als "ohne weiteres mit den üblichen Standards klinischer Forschung vergleichbar". Sieben davon erreichen auf der Jadad-Skala einen Maximalwert von 5 Punkten, vier erzielen 4 Punkte, eine weitere immerhin noch 3 Punkte.

Die Hälfte dieses Dutzends, also 6, belegen einen signifikanten Fernheileffekt - fünf davon zeichnet der Jadad-Maximalwert aus. Mit anderen Worten: Annähernd zwei Drittel der wissenschaftlich erstklassigen Studien (5 von 8) zum Fernheilen zeigen: Es wirkt tatsächlich.

Davon abgesehen konnten in keiner einzigen Studie schädliche Nebenwirkungen von Geistigem Heilen festgestellt werden. Wieviele schulmedizinische Therapien, die als angeblich "wissenschaftlich gesichert" in Praxen und Kliniken wie selbstverständlich eingesetzt und von Krankenkassen bezahlt werden, können eine ähnliche Bilanz vorweisen? Viel zu wenig bekannt ist, dass bisher nur 10 bis 20 Prozent von ihnen in randomisierten, kontrollierten Studien überprüft worden sind - und für nur fünf Prozent ein Effizienznachweis erbracht wurde. Dass beispielsweise Chemotherapie die Lebenserwartung von Krebskranken in fortgeschrittenen Stadien verlängert, ist ein geradezu esoterisches Gerücht, das gerne so fundiert wäre, wie es die Erfolgsaussichten Geistigen Heilens inzwischen sind.

Diese Gesamtbilanz erlaubt nur einen Schluss: Wäre "Geistheilung" der Name einer Pille, die in den Forschungslabors von BASF oder Bayer, Pfizer oder Amgen entwickelt worden wäre - sie hätte längst die Zulassung.


Näheres in Geistiges Heilen - Das Große Buch sowie Fernheilen, Band 2.
 

 

Geistiges Heilen bei Krebs

Geistiges Heilen bei Krebs - eine Chance?


 

”Erst dieses Buch hat mich veranlasst, Geistiges Heilen ernstzunehmen - gottseidank.”
Teresa E., Basel
 

 


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